
Gemeinsam mit den
Well-Brüdern, ex
Biermösl Blosn(2), Multi-Instrumentalisten, unter denen
Christoph Well herausragt, gestaltet
Gerhard Polt im Kölner
Bürgerzentrum Chorweiler ein ebenso unterhaltsames wie provozierendes 2-stündiges Life-Programm. Das Programm macht bewusst, dass Menschen die Notwendigkeit von Prinzipien eines friedlichen Zusammenlebens zwar einsehen, solche Prinzipien jedoch als Rechtfertigungen individueller Vorteile konstruieren.(1)
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte? Schmarrn! Bildobjekte sind Folien,
auf die wir eigenes Unwissen, Halbwissen oder Expertenwissen projizieren und mit
persönlichen Erfahrungen, Präferenzen und Ängsten einfärben. Unbewusst amalgamiert das Gebräu zu einem sich als richtig, objektiv, wahr anfühlenden subjektiven Verständnis von Welt.
Mit Sprache und Musik, die mehr als 1000 Bilder zeigen, machen
Gerhard Polt und die
Well-Brüder auf Alltags-Rassismus in Deutschland aufmerksam und kartieren kulturelle Grenzen, die Oasen von Wohlbefinden, Überzeugungen, Verurteilungen und Selbstgerechtigkeit verminen. Satirisch-drastische Sprache vermittelt, wie unverzichtbare kulturelle Sozialisation Fallen stellt, Glauben und Irrtümer als Gewissheit ausgibt und unsere Köpfe mit Vorurteilen und Irrtümern rassistisch infiziert.(3) Besucher der ausverkauften Veranstaltung sind begeistert. Zwei Zugaben belohnen frenetischen Beifall.
'Predigen kann man nur den bereits Bekehrten' (
Pierre Bourdieu). Gaps zwischen Unterhaltung und sozialer Wirklichkeit können Satire und Humor nicht überwinden, aber sie machen auf Fallen aufmerksam, aus denen nur wir selbst uns mit eigenen Anstrengungen befreien können. -
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