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Rainer Brüninghaus, Yuri Daniel, Jan Garbarek |
Den norwegischen Saxophonisten
Jan Garbarek kennen und schätzen wir seit der Veröffentlichung des Albums Witchi-Tai-To (ECM 1974). Mit wechselnden Besetzungen (u.a. mit dem
Hilliard Ensemble) tritt
Jan Garbarek regelmäßig live in Köln auf. Diese Konzerte versäumen wir möglichst nie. Auch die aktuelle Tournee mit 17 Konzerten im Zeitraum 26.10.-04.12.2013 führt wieder über Köln. Dieses Mal entscheiden wir uns jedoch für das Konzert in der
Alten Oper in Frankfurt am Main. Die Reise nach Frankfurt dehnen wir zu einem Kulturausflug mit Übernachtung aus, um uns Zeit für die
Dürer-Ausstellung im
Städel Museum nehmen zu können. Den Besuch der Dürer-Ausstellung beschreibt der Post:
Albrecht Dürer - Deutscher Meister
Diashow der Fotoserie
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Alte Oper Frankfurt |
Das Gebäude der
Alten Oper empfängt uns an einem wunderschönen Herbstabend mit stimmungsvoller Beleuchtung. Die verschwenderische Illuminierung hat jedoch auch ihre Nachteile, wissen zumindest Aktivisten der
Dark-Sky Association (eine internationale Initiative gegen Lichtverschmutzung).
Das ehemals berühmte Opernhaus wird im Zweiten Weltkrieg zum Opfer von Bombardements. Die
Oper Frankfurt erhält 1951 eine neue Spielstätte. Das rekonstruierte Opernhaus wird seit 1981 für Konzerte und als Kongresshaus genutzt.
Akustik, Sicht und Klima sind im großen Konzertsaal exzellent. Die Sitze sind dagegen ziemlich unbequem. Plätze in der ersten Reihe verschaffen uns immerhin viel Beinfreiheit und hautnahen Blick auf das Bühnengeschehen.
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Jan Garbarek Group in der Alten Oper Frankfurt |
Pünklich betritt
Jan Garbarek mit seiner Gruppe die Bühne vor ausverkauftem Haus. Bereits seit vielen Jahren gehört der Pianist
Rainer Brüninghaus, ein 'Urgestein' des deutschen Jazz, zum bewährten und vertrauten Kern der Jan Garbarek Group. Seitdem der Bassist
Eberhard Weber, ein weiteres 'Urgestein' des deutschen Jazz, aus gesundheitlichen Gründen ausfällt, holte
Jan Garbarek den Brasilianer Yuri Daniel als Bassisten in die Gruppe. Einige Jahre begleitete der französische Schlagzeuger
Manu Katché die Jan Garbarek Group. Auf dieser Tournee komplettiert der in Deutschland lebende indische Perkussionist
Triluk Gurtu das Quartett, der bereits in den 80er Jahren mit
Jan Garbarek in einer Gruppe spielte. Zwischenzeitlich arbeitete
Triluk Gurtu mit
Oregon und mehrere Jahre mit
John McLaughlin zusammen. Auf dem Album 'Live at the Royal Festival Hall' (1989) des John McLaughlin Trios spielt
Triluk Gurtu ein phantastisches Solo, das unsere Erwartungen schürt.
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Yuri Daniel, Jan Garbarek, Trilok Gurtu |
Die musikalische Richtung des Konzertes knüpft nahtlos an Aufnahmen der Doppel-CD 'Dresden in Concert' (ECM 2009) an, von der gleich mehrere Stücke dargeboten werden. Musikmaterial, Können der Musiker und ihr absolut sicheres Zusammenspiel bieten das Vergnügen eines Konzertes in höchster Qualität, wie es auch von diesen kongenialen Musikern nicht anders zu erwarten ist. Viele Stücke des Konzertes sind durchsetzt von Themen und Motiven aus der Folklore. Ob tatsächlich
'Jazz' im Sinne traditioneller Hörgewohnheiten gespielt wird oder der Begriff
'Weltmusik' diese Musikrichtung treffender umschreibt, lässt sich diskutieren.
Jan Garbarek ist in alle Richtungen offen und wird vermutlich selbst nicht auf dem Begriff
'Jazz' bestehen. Da
'Jazz' andererseits nicht auf formale musikalische Stilelemente festgelegt ist, sondern sich aus einer sozialen Konnotation entwickelt hat und darüber hinaus mehr oder weniger freie Spielformen mit improvisierter Musik bezeichnet, ist eine Diskussion um begriffliche Abgrenzungen überflüssig.
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Triuk Gurtu am Schlagzeug |
Wenn es etwas zu bemängeln gäbe, beträfe es die Vorhersagbarkeit eines Konzertes mit nur wenigen Überraschungselementen, wenn nicht das unkonventionelles Schlagzeugspiel
Triluk Gurtus beteiligt wäre. Im Vergleich zu dem geschmeidig agierenden Schlagzeuger
Manu Katché bevorzugt
Triluk Gurtu eine rhythmischere wie auch perkussivere Spielweise und reichert diese mit Schlaginstrumenten nordindischer Musik an.
Gegen Ende des Konzertes zelebriert
Triluk Gurtu einen Solo-Auftritt, in dem er Show-Effekte im Stil der
'Blue Man Group' nicht scheut, aber auch seine ganze Spiel- und Stimmkunst zur Begeisterung des Publikums entfaltet. (Auszüge zeigen die eingebundenen Clips.) Ohne Pause endet nach zwei Stunden das Konzert mit Standing Ovation. An diesen Abend werden wir uns noch oft erinnern!
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