Freitag, 17. Juli 2015

Federsee und Federseemuseum Bad Buchau im Gebiet der oberen Donau

Federseemuseum in Bad Buchau
Plakat am Federseesteg
Kulturhistorisch Interessierte treffen im Federseebecken auf eine der bedeutendsten archäologischen Fundlandschaften Deutschlands. Der außergewöhnliche Reichtum der Natur dieser Landschaft hat Menschen schon in Urzeiten angezogen. Bewohnt ist die Landschaft wahrscheinlich schon seit mehreren hundertausend Jahren, aber mehr als 12.000 Jahre alte Spuren haben Eiszeiten gelöscht. Das Spektrum erhaltener Spuren reicht vom Nomadentum über Siedlungsformen der Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit bis zur Gegenwart.
Das Federseemuseum in Bad Buchau am Federsee im Bereich der oberen Donau macht prähistorische Kulturgeschichte in vielfältiger Art erfahrbar. Die Museumsarchitektur ist Pfahlbauten nachempfunden. In den Museumsräumen werden archäologische Funde für Laien verständlich präsentiert. Glanzstücke der Ausstellung sind größere Fragmente von ca. 5.000 Jahre alten Scheiben-Wagenrädern, die zu den weltweit ältesten Radfunden zählen. Das Rad ist jedoch vermutlich nicht am Federsee erfunden worden, sondern nahezu zeitgleich in unterschiedlichen Kulturräumen. Am Federsee entwickelten sich über Jahrtausende unterschiedliche Siedlungsformen. Nachbauten im Außenbereich des Museums zeigen anschauliche Muster dieser Siedlungsformen und ihrer Besonderheiten. Mitarbeiters des Museums demonstrieren archaische Handwerkstechniken. Ein Praktikant führt exklusiv für uns vor, mit welchen Waffen und welcher Technik Rentierjagd vor 10.000 Jahren stattgefunden hat. Der Eintrittspreis des sehenswerten Museum beträgt nur 5,50 €. Trotzdem waren wir zeitweilig die einzigen Besucher. 
Allein der Federsee rechtfertigt bereits einen Besuch. Ein 1,5 km langer Holzsteg führt durch das Schilfmeer eines großen Moores bis zu einer Aussichtsplattform am Rand des unter Naturschutz stehenden Bioreservats. Fotoserie Federsee


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