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Das Skt. Adolf-Roosali von Skt. Adolf-Wald, 1920 |
Adolf Wölfli (1864-1930)
"Ich kann meinem Gott nicht dienen!
Ist zu weit entfernt von mihr.
Reittet stehts auf andern Schienen!
Zischt und geifert, wie ein Thier."
"Natuhrvorscher, Dichter, Schreiber, Zeichner, Componist, Landarbeitter, Melker, Handlanger, Gäärtner, Gipser, Zementter, Bahn-Arbeitter, Taglöhner, Scheeren-Schleiffer, Fischer, Schiffer, Jäger, Welsch-Heurer, Tohtten-Gräber und Soldat des Emmenthaler Battaillons 3. Kompanie, 3. Sektion. Ebjä!!''
"Skt.Adolf II., Allgebratohr, Oberst Fäld-Heer und Musik-Diräktohr, Riesen-Theaat'r-Diräktohr, Allmacht-Riesen-Dampfer-Kappitain und Dr. der Kunst und Wissenschaft, Diräktohr der Allgebra und Geographie-Hefter-Fabrikatiion und Jäger-General. Erfinder von 160 sälbstgemachten, hochwärtvollen und jeh vom russischen Zaar patentiertten Erfindungen und jeh, der gloreiche Sieger von zahlreichen gewalltigen Risen-Schlachten."
Als Mensch, der in seinem Leben nie Liebe erfahren hat, bearbeitet der als schizophren geltende Adolf Wölfli in verzweifelter Einsamkeit unter Obhut einer psychiatrischen Anstalt seine Trauer. Auf Basis göttlicher Aufträge entfaltet Adolf Wölfli eine geradezu unglaubliche Kreativität, die eine neue Weltordnung in einem eigenen Kosmos erschafft und das Chaos seiner Lebenswelt bändigt.