Seit 1959 richtet das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim alljährlich ein Kulturfestival in Ingelheim am Rhein aus, die Internationalen Tage. Veranstaltungsort von Kunstausstellungen, Konzerten und Vorträgen ist seit 1984 das Kunstforum Altes Rathaus. Seit unserem letzten Besuch im Jahr 2011(1) haben die beengten Räume des Alten Rathauses einen großzügigen Anbau mit zusätzlichen Ausstellungsflächen sowie mit Foyer und Café erhalten.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Arbeiten der künstlerischen Avantgarde als 'entartet' diffamiert und Künstler mit Arbeitsverboten belegt, oftmals auch inhaftiert und umgebracht, wenn sie nicht ins Exil flüchteten. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte eine postume Rehabilitierung einiger bedeutender Expressionisten. Viele Künstler blieben jedoch unbeachtet. Die aktuelle Ausstellung der Ingelheimer Tage würdigt sehenswerte Arbeiten von Künstlern dieser "verschollenen Generation" und bewahrt Namen dieser Künstler vor dem Vergessen. Gezeigt werden Arbeiten des Fotografen Helmar Lerski, der Bildhauer Hermann Blumenthal, Moissey Kogan, Jussuf Abbo, der Maler (Zeichner, Grafiker) Anita Rée, Elfriede Lohse-Wächtle, Karl Ballmer, Paul Gangolf, Paul Kleinschmidt, T. Lux Feininger, Otto Pankok. Die sehenswert bestückte und hervorragend kuratierte Ausstellung findet bemerkenswerterweise nur regionale Beachtung, was einerseits kaum verständlich ist und andererseits einen völlig entspannten Besuch ohne Gedränge ermöglicht. - Fotoserie
Anmerkungen
- Post vom 13.06.2011: Adolf Wölflis Reise aus der Ohnmacht in die Allmacht, Ausstellung in Ingelheim (2011)
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Medienberichte:
Artefakt: Vergessene Moderne
Allgemeine Zeitung: Ausstellung „Vergessene Moderne“ der Internationalen Tage von Boehringer Ingelheim ist eröffnet
Webmuseen: Vergessene Moderne
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