Freitag, 13. Mai 2011

Was hat sich Mutter Natur als kluge Frau bei der Erfindung des Knies gedacht?

Ein Riss des Innenmeniskus an Bellas linkem Knie verursacht zunehmende Beschwerden und macht darum einen operativen Eingriff unumgänglich. Heute war der Tag dieses Eingriffs, der gut verlaufen ist. Bellas Befinden ist ebenfalls erfreulich gut. Sie war heute bereits um 8:00 Uhr als erster Patient im OP und ist um 9:00 Uhr aus der Vollnarkose aufgewacht. Gegen anfängliche starke Schmerzen wurden sofort ausreichende Medikamente verabreicht. Am Nachmittag war nur ein diffuser Schmerz zu spüren. In der ersten Nacht nach der OP haben sich die Schmerzen noch einmal verstärkt, sind dann aber bis zum  Morgen des Folgetages nahezu vollständig zurückgegangen.

Ca. 1/3 des linken Innenmeniskus wurden entfernt, d.h. 2/3 konnten erhalten bleiben, was lt. Arzt eine ausreichende Stabilität gewährleistet. Im Kniegelenk wurden an zwei Stellen Arthroseschäden 3. Grades mittels Glättung des Knorpels mitbehandelt. Aufgrund dieses Sachverhaltes soll 6 Wochen nach der OP der Knorpelaufbau therapeutisch bzw. medikamentös unterstützt werden (was für gesetzlich Versicherte keine Regelleistung wäre!). Lt. Prognose lässt sich die volle Belastbarkeit wiederherstellen. Statistisch besteht bei Standardeingriffen und normalem Verlauf nach 4-6 Wochen Sportfähigkeit. Ob dieser Zeitrahmen auch trotz der behandelten Knorpeldefekte gilt, bleibt abzuwarten. Im Hinblick auf unsere Urlaubspläne, die (wie üblich) als Aktivurlaub gestaltet sind, stimmt uns die Prognose zuversichtlich.

Der Standard der Unterbringung und des Services sind in der Privatklinik vom Feinsten. Ein Kassenpatient (wie z.B. ich) könnte diese Klassenunterschiede durchaus als eine skandalöse Provokation auffassen. Für Bella sind die Umstände selbstverständlich sehr angenehm und persönlich freue ich mich, dass sie so gut aufgehoben ist. (Warum ich das nicht wert bin, wüsste ich trotzdem gerne begründet.) Die Einrichtung entspricht einem Hotelstandard mit 4 Sternen. Ein großer, hochwertiger LCD-Fernseher mit DVD-Player steht in dem Zimmer bereit. Filme können kostenlos ausgeliehen werden. Ein Schreibtisch gehört jedoch nicht zur Austattung. Dass es Lehrer gibt, die nach einer OP Klausuren korrigieren wollen, scheint glücklicherweise den Innenarchitekten nicht in den Sinn gekommen zu sein. Statt dessen verfügt das Zimmer über einen geräumigen und begrünten Balkon mit Markise und Gartenmöbeln. Wenn das Wetter mitspielt, wollen wir diese Infrastruktur morgen nutzen. Für einen Kaffee können wir eine hochwertige Kaffeemaschine nutzen, die auf dem Flur bereitsteht und einen erstaunlich guten Kaffee produziert. Gegen 15:00 Uhr wird Kuchen von einem Buffet angeboten. Das Angebot zu den Mahlzeiten am Morgen, Mittag und Abend ist selbstverständlich weit von einer typischen Krankenhauskost entfernt.

Am Morgen des Folgetages wurde die Drainage entfernt. Erste krankengymnastische Übungen wurden bei relativer Beschwerdefreiheit und guter Beweglichkeit begonnen. Am Sonntag kann Bella nach Visite, Verbandwechsel und Krankengymnastik die Klinik verlassen. Ab Montag wird die postoperative Behandlung zunächst mit Krankengymnastik fortgesetzt. Termine sind bereits bei einer Einrichtung in unserer Nähe vereinbart. In der ersten Woche darf das operierte Knie noch nicht voll belastet werden, weshalb Bella Unterarmgehstützen benutzen muss. Ab der der übernächsten Woche sind die Gehstützen nicht mehr erforderlich. Bella hofft, dann auch wieder zum Schuldienst antreten zu können. 

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