Samstag, 31. Mai 2014

Konzert des Jahres mit Nils Petter Molvær, Trio Elf und Le Bang Bang auf dem Jazzfest Bonn

Nils Petter Molvær Band auf dem Jazzfest Bonn
Seit sich Nils Petter Molvær mit seinem epochalen Debut-Album 'Khmer' (ECM, 1997) aus der norwegischen Regionalliga geradewegs in die musikalische Weltliga spielte und dabei Grenzen zwischen musikalischen Genres neu bestimmte, verfolgen wir fasziniert die künstlerischen Stationen des norwegischen Trompeters. Mit dem Material seines aktuellen Albums 'Switch' (OKeh, 2014) und einer neu formierten Band führt Nils Petter Molværs Route der laufenden Europatournee über das Jazzfest Bonn. Für uns bietet sich endlich eine Gelegenheit, Nils Petter Molvær auf einem seiner legendären Konzerte live zu erleben. Eine Kröte müssen wir jedoch schlucken: Nils Petter Molvær spielt im Rahmen eines Triple-Konzertes, das neben dem Top-Act die uns nicht bekannten Formationen Trio Elf und Le Bang Bang bestreiten. Dieses Format ist uns von etlichen Besuchen der Leverkusener Jazztagen gründlich verleidet. Vor dem Auftritt der Hauptattraktion sind regelmäßig uninteressante Formationen und ermüdende Umbaupausen zu ertragen. Entsprechend skeptisch fahren wir zum Jazzfest Bonn. Vor Ort kommt alles anders. Wir treffen auf eine von der ersten bis zur letzten Minute gelungene und oft auch beglückende Veranstaltung, die ältere Erfahrungen nicht fortschreibt. Diashow der Fotoserie

Donnerstag, 22. Mai 2014

'Kunstquartier Hagen'(1): Ausstellung 'Weltenbrand', Kunst der klassischen und zeitgenössischen Moderne

Eruption (1956), Emil Schuhmacher
"Wir müssen siegen!", Postkarte 1915
Installation von Bernd Schwarzer




Eine ganze Reihe aktueller Ausstellungen thematisiert aus unterschiedlichen Perspektiven den Ausbruch des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren(2). Die Ausstellung Weltenbrand - Hagen 1914 im Osthaus Museum Hagen motiviert unseren Ausflug nach Hagen. Die Ausstellung fokussiert zwar auf lokale Aspekte, sie legt aber auch Strukturen frei, die weit über die Stadt hinausreichen und die Ausstellung für ortsfremde Besucher interessant macht. Einen erheblichen Mehrwert erhalten Besucher mit dem Kunstquartier, ein architektonisch gelungener Museumskomplex, der das Osthaus Museum mit dem Emil Schumacher Museum (ESMH) verbindet.

Sonntag, 18. Mai 2014

Wols, der große Inspirator des Informels - Ausstellungen zum 100. Geburtstag

Composition champigny, 1951
Mein gelber Hund mit seinen vor Alter grauen Haaren,
der alle Bäume des so literarischen Boulevard Saint-Germain zweimal am Tag anpinkelt.
Er hat mir gesagt: Deine Malerei ist blödsinnig. Das hat er mir gesagt.

Kurz nach K.O. Götz, dessen Retrospektive wir zu Beginn des Monats besucht haben (Post der Ausstellung im Museum Küppersmühle vom 3.5.2014), könnte auch der mit dem Künstlernamen Wols signierende Maler Wolfgang Schulze seinen 100. Geburtstag feiern, wenn er nicht bereits am 1. September 1951 im Alter von 38 Jahren unter tragischen Umständen verstorben wäre.
K.O. Götz wird als Protagonist des Informels in Deutschland gewertet. Wols übt nachhaltigen Einruck auf die europäische Nachkriegs-Avantgarde aus und eröffnet völlig uneitel und absichtslos ein neues Kapitel der Kunstgeschichte. Posthum erlebt Wols eine Weltkarriere und gilt in der Gegenwart neben dem US-Amerikaner Jackson Pollock als Inspirator des Informels.
Anlässlich seines 100. Geburtstages würdigen 5 Sonderausstellungen die herausragende Bedeutung des Künstlers(1). Wir haben das Glück, auf unserer Reiseroute über den Harz und den Thüringer Wald in Quedlinburg und in Kassel 2 der 5 aktuellen Sonderausstellungen besuchen zu können.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Werner Tübkes Monumentalgemälde "Frühbürgerliche Revolution in Deutschland" im Panorama Museum auf dem Schlachtberg

Schlacht bei Frankenhausen - Thomas Müntzer gesteht mit gesenkter Fahne die Niederlage der Bundschuh-Bewegung

Unsere kurze Reise vom Harz zum Thüringer Wald führt über den Kyffhäuser. Wir nutzen diese Gelegenheit zur Besichtigung des Kyffhäuserdenkmals auf dem Kyffhäuserburgberg und des Panorama Museums auf dem Schlachtberg bei Bad Frankenhausen. Der erste Stopp hält uns nur kurz auf. Die zweite Station fasziniert und inspiriert uns. Wir nehmen viele Anregungen auf und beschäftigen uns noch immer mit dem Szenario.                                          Diashow 1: Szenen des Panoramabildes                         Diashow 2: Reisefotos       

Mittwoch, 7. Mai 2014

'Schöner Schein' und 'raue Wirklichkeit' - Landmarken, Ausstellungen und Gaumenschmaus auf der Kulturtour im Ruhrgebiet

Tetraeder auf der Halde Beckstraße in Bottrop
Gasometer Oberhausen
Unser Ausflug auf der Route der Inudstriekultur im Ruhrgebiet ist als ein buntes Programm angelegt, das ebenso wie das heutige Wetter einige Abwechslung verpricht. Wir starten mit einer Ausstellung im Gasometer Oberhausen, setzen die Exkursion mit dem Besuch einer Landmarke auf einer der vielen Halden im Ruhrgebiet fort und kehren zuletzt in einem Fischrestaurant in Alt-Walsum ein, das als Kult-Gastwirtschaft weit über das Ruhrgebiet hinaus bekannt ist.


Samstag, 3. Mai 2014

Wiederentdeckung von K. O. Götz - Retrospektive zum 100. Geburtstag im Museum Küppersmühle am Duisburger Innenhafen

K.O. Götz, Giverny VII/1, 1988
Museum Küppersmühle
Anlässlich des 100. Geburtstages von K. O. Götz (22.02.2014) macht das Museum Küppersmühle im Duisburger Innenhafen mit einer großen Retrospektive auf einen prägenden und trotzdem nahezu vergessenen Maler der Gegenwart aufmerksam (1).
Im Kontext tiefer struktureller Veränderungen des Ruhrgebietes belohnen interessante Eindrücke der Mischung von moderner Bebauung und umgewidmeten historischen Industriegebäuden in der Umgebung des umgestalteten Duisburger Innenhafens einen Besuch auf der Route der Industriekultur. Aber erst die Ausstellung macht aus unserer Sicht den Besuch zu einem herausragenden Erlebnis (2). Als gebürtige Duisburger sind wir nicht unbefangen, aber wir sind uns sicher, dass Kunst, Architektur und städtebauliches Konzept bereits jeweils für sich eine bemerkenswerte Qualität aufweisen. Als Ensemble verdient die Qualität gemäß Kriterien des Guide Michelin mehr als Beachtung (ein Stern). Sie ist mindestens einen Umweg wert (zwei Sterne). Wir vergeben drei Sterne. Der Besuch ist eine Reise wert! Die Webseite des Künstlers bietet eine ausführliche Übersicht seiner Werke: Webseite K. O. Götz