Maria Loboda, "This work is dedicated to an emperor" |
Die nach dem Landgrafen Karl benannten Karlsaue im Fuldatal ist im frühen 18. Jahrhundert als Barockgarten des Kasseler Orangerieschlosses entstanden. Die Grünanlagen der Karlsaue umfassen eine Fläche von 125 Hektar bzw. 1,25 km², die von der documenta für Außenprojekte genutzt werden. Vor 5 Jahren konzentrierte sich die documenta in der Karlsaue auf eine große Zeltstadt. Die aktuelle documenta verteilt mehr als 50 kleinere und größere Installationen über die gesamte Fläche der Karlsaue. Die meisten Installationen sind in Hütten untergebracht, einige auch in Häusern, aber etliche Installationen sind ungeschützt dem Wetter ausgesetzt. Fußkranke und wetterempfindliche Menschen haben es hier schwer. Pumps oder High Heels sind verfehlt, Gummistiefel dagegen viel eher geeignet, wenn es derart regnet, wie wir es bei unserem ersten Besuch erleben.
Spannend ist der Besuch der Karlsaue bei jedem Wetter und darum ein 'must do'. Genießen lassen sich das Flair und einige wettersensible Installationen in der Karlsaue jedoch nur bei gutem Wetter. Dank des schönen Sommerwetters legen wir den Schwerpunkt unseres zweiten Besuchs in die Karlsaue. Link: Diashow Fotoserie Karlsaue
'Forest (for a thousand years)' von Janet Cardiff & George Bures Miller
Unter allen Objekten der Karlsaue ist die akustische Installation 'Forest (for a thousand years)' von Janet Cardiff & George Bures Miller unser persönlicher Favorit, den wir an beiden Tagen aufsuchen und per Video in drei Sequenzen vollständig dokumentieren. Die Installation ist in einer kleinen Waldlichtung eingerichtet und von außen nur akustisch wahrzunehmen. Besucher betreten eine äußerst beeindruckende Klanglandschaft, die mehr als 30 um die Lichtung positionierte Lautsprecher in einer ca. 27 Minuten dauernden Endlosschleife reproduzieren.Für uns nachvollziehbar beschreibt Rudolf Schmitz, Redakteur des hr, sein persönliches Erlebnis im 'virtuellen Rundgang' des hr:
Link: documenta.hr-online
"Es ist ein gemeinsames Hören, aber jeder folgt seinen eigenen Assoziationen. Da ist in Wirklichkeit nichts zu sehen außer einem Kreis von lauschenden Menschen, aber da entsteht ein großes Theater der Bilder, der Erinnerungen, der Ängste, der Erwartungen. Die kanadischen Künstler Janet Cardiff und Georges Bures Miller führen vor, was Kunst in ihren besten Momenten sein kann: ein Kick für die Vorstellungskraft, ein berührendes Erlebnis."
"Momente von äußerster Intimität, wenn eine Mutter mit ihrem Kind spricht, Überwältigung, wenn es um Schlachtenlärm geht, der sich durch die Jahrhunderte zieht und im Dröhnen von Bombermotoren endet. Die Soundeffekte sind so spektakulär über die Lautsprecher verteilt, dass ich unwillkürlich um mich blicke, weil ich dauernd neue Bilder sehe. Das geht nicht nur quer durch die Jahrhunderte, sondern auch durch das gesamte Gefühlsspektrum."
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