M: St. Jakob und St. Georg - Zeichnung Johann Peter Weyer, Lithografie Anton Wünsch, 1827
R: St. Georg, Nordseite, © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Südlich der römischen Kölner Stadtmauer entwickelte sich im Frühmittelalter im Kirchspiel St. Severin entlang der alten römischen Heeres- und Gräberstraße (Severinstraße) vom römischen Südtor (Hohe Pforte) nach Bonn der Vorstadtbezirk Oversburg (auch Airsbach oder Ayrsburg).(1) Der Duffesbach bildete die Grenze zwischen Oversburg und der Kölner Kernstadt innerhalb der Stadtmauer. Entlang des heute unterirdisch verlaufenden Baches siedelten sich Gerber und Blaufärber an. Als Färberpflanze nutzten Blaufärber in Thüringen angebauten Färberwaid, der in einer Ausbuchtung der Severinstraße am Waidmarkt gehandelt wurde. In der Umgebung des Waidmarkts bestand ein Töpferbezirk. Die zunehmende Verdichtung der Besiedlung verlangte Verbesserungen der seelsorgerischen Versorgung der Bevölkerung. Erzbischof Anno II. (1010-1075) ließ auf der Südseite des Waidmarkts ab 1059 mit dem Kollegiatsstift St. Georg und der Pfarrkirche St. Jakob eine Doppelkirchenanlage errichten.(2,3,4) Da die Kollegiatskirche exklusiv Stiftsherren zur Verfügung stand, diente St. Jakob als Pfarrkirche des einfachen Volks. 1067 erfolgte die Weihe der Kirchen. - Fotoserie